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Damit eine zentrale Lüftung zuverlässig frische Luft durch das Haus befördern kann, ist eine sorgfältige Planung der gesamten Anlage eine wichtige Grundvoraussetzung. So kann garantiert werden, dass die Raumluft stets einen optimalen Feuchtigkeitsgehalt besitzt und alle gesundheitsbedenklichen Stoffe ordnungsgemäß abtransportiert werden. Wie Sie eine zentrale Lüftungsanlage auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten planen, erfahren Sie in diesem Ratgeber. 

Themenübersicht

Wie plane ich eine zentrale Lüftung? 
Positionierung von Lüftungsgerät & Lüftungskanälen

Eine zentrale Lüftungsanlage besteht aus einem Kanalnetz, welches das gesamte Gebäude durchläuft, und einem einzelnen Lüftungsgerät, über welches die Lüftung gesteuert wird. Die Planung einer zentralen Lüftung beschäftigt sich daher vor allem damit, wo die Luftkanäle und das Lüftungsgerät platziert werden, damit das gesamte Gebäude mit frischer Luft versorgt werden kann. Ein sorgfältig geplantes Kanalnetz hilft nicht nur dabei, die Luft sauber zu halten, sondern kann Sie auch vor Schwierigkeiten beim Einbau und damit verbundenen unbekannten Kosten bewahren. Darüber hinaus ist die Berechnung des Mindestluftwechsels entscheidend, sodass die Leistungsfähigkeit des Zentralgeräts entsprechend ausgewählt werden kann.

Damit zentrale Lüftungsgeräte ordnungsgemäß arbeiten können, müssen die Räume eines Gebäudes in Zu- und Ablufträume unterteilt werden: 

Ablufträume sollten Zimmer sein, in denen viel Feuchtigkeit aufkommt oder starke Gerüche entstehen. Dafür kommen vor allem Badezimmer, Küchen oder Hauswirtschaftsräume infrage. Durch das Abtragen der Luft verbreiten sich die Gerüche nicht im Haus und Feuchteschäden am Mauerwerk können vermieden werden.
Wohn- und Schlafräume werden in der Regel als Zulufträume betrachtet. In diesen Bereichen wird die frische Luft von außen in das Gebäude eingespeist. Zwischen Zu- und Ablufträumen kommt es zu einem natürlichen Druckausgleich. Das bedeutet, dass die Zuluft nicht nur in dem Raum verharrt, in den sie eingelassen wird. Durch Durchströmgitter oder offene Türen gelangt die frische Luft von allein auch in die Ablufträume. So wird für ein ausgeglichenes Raumklima gesorgt, da zum Druckausgleich die Frischluft von den Zuluft- zu den Ablufträumen wandert.
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Luftbude Tipp:
Die genaue Positionierung Ihrer Lüfter können Sie Experten überlassen. Diese erstellen für Sie einLüftungskonzeptund beraten Sie bei der Wahl Ihres zentralen Lüftungssystems. Der Einbau einer Lüftung ohne fachliche Beratung ist nicht empfehlenswert.

Was kann die Planung einer Wohnraumlüftung beeinflussen?

Für die bestmögliche Planung sollten Sie im Vorfeld überlegen, welche Bedürfnisse Ihre gewünschte, zentrale Lüftungsanlage erfüllen soll. Je nachdem wie Ihre individuelle Wohnsituation ist, kommen verschiedene Lüftungsgeräte infrage.

Diese fünf Faktoren sollten Sie bedenken, wenn Sie sich für eine Zentrallüftung entscheiden:

Besonders die baulichen Gegebenheiten spielen eine wichtige Rolle für die Planung einer zentralen Lüftungsanlage. Diese bestimmen die Möglichkeiten, wie gut sich die Anlage in ein Haus integrieren lässt. Deshalb bietet es sich an, bei Neubauten möglichst früh mit der Planung einer zentralen Lüftung zu beginnen. So kann dafür gesorgt werden, dass die Rohre im Boden oder in der Decke direkt mit verbaut werden. Bei der Kostenkalkulation sollten Sie ebenfalls die Gesamtkosten der Zentralanlage im Blick behalten – vor allem auch die Betriebs- und Wartungskosten. Mehr zu denKosten einer zentralen Lüftungsanlagefinden Sie in unserem Ratgeber dazu.
Luftbude Tipp:
Bei Bestandsgebäuden bedarf der Einbau einer Zentralanlage einer genaueren Prüfung. Abgehängte Decken können zum Beispiel dafür genutzt werden, das Kanalnetz zu verstecken. Sollte dies nicht möglich sein, kann das Bauvorhaben deutlich aufwändiger werden. In diesen Fällen können aber auchdezentrale Lüftungenals gleichwertige Alternative in Betracht gezogen werden.

Welche Anforderungen bestehen bei der Planung einer zentralen Wohnraumlüftung?

Wenn Sie sich für eine zentrale Lüftungsanlage als optimale Lösung für Ihre Bedürfnisse entschieden haben, kann die konkrete Planung beginnen. Dafür sollte in Betracht gezogen werden, welche Anforderungen Ihre Wohnraumlüftung erfüllen müsste. Vier zentrale Punkte sind hierbei besonders wichtig:

1. Wie können die nötigen Luftvolumenströme berechnen werden?

Es ist wesentlich, dass das zentrale Lüftungssystem das individuell errechnete Luftvolumen zum Luftwechsel austauschen kann. Das Gesamtvolumen richtet sich nach der Wohnfläche,  den Nutzungseinheiten und der Anzahl der Zu- und Ablüftungsräume. Die Menge an auszutauschendem Luftvolumen sollte mit einer entsprechendem Berechnungsgrundlage wie der DIN 1946-6 errechnet werden. Achten Sie dabei vor allem darauf, dass auch die Bewohner in dieser Kalkulation mitberücksichtigt werden und Sie nicht nur den reinen Gebäudeschutz errechnen.

Die Luftvolumenströme spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, wenn sogenannte raumluftabhängige Feuerstätten vorhanden sind. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Kamine oder Gasherde. Diese benötigen Sauerstoff aus der Raumluft, um betrieben zu werden. Hier gelten gesonderte Richtlinien, die es zum Schutz der Bewohner sowie des Gebäudes zu beachten gilt. Hierbei könnten entsprechende Schaltungen und Klappen notwendig werden. Sind diese Bereiche bereits in der Planung enthalten, können Komplikationen vermieden werden.

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2. Wie kann die Energieeffizienz erhöht werden?

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Eine zentrale Lüftungsanlage läuft im Normalfall den ganzen Tag und wird dafür mit Strom betrieben. Damit die Kosten einer Anlage so gering wie möglich bleiben, können Sie darauf achten, einen möglichst energiesparenden Ventilator auszuwählen. Als Orientierung kann zum Beispiel das europäische Energielabel herangezogen werden. Nach diesem werden Lüftungsanlagen von A+ bis D bewertet. Neben der verbrauchten elektrischen Energie fließt in die Bewertung ebenfalls mit ein, wie viel Energie dadurch eingespart werden kann. Dies erfolgt beispielsweise durch das Verhindern von Wärmeverlusten für herkömmliche Lüftungsvorgänge. Zentrale Lüftungsanlagen mit integrierter Wärmerückgewinnung können darüber hinaus die Energieeffizienz des gesamten Gebäudes verbessern (Senkung der Primärenergie).

Moderne Geräte können bis zu 96 % der Wärmeenergie aus dem Wohnraum beim Lüftungsvorgang erhalten. Dadurch muss im Normalfall weniger geheizt werden und die Energiekosten können dadurch sinken. Optimiert werden kann diese Funktion mit dem passendenZubehör

Da im Sommer und Winter unterschiedliche Temperaturen nötig sind, können ein Sommerbypass und ein Vorheizregister installiert werden, um die Wärmeregulierung zu optimieren. Hinsichtlich der Energieeffizienz ist es ebenfalls wichtig, dass der Lüfter Ihren Bedürfnissen entspricht. Zum einen sollte die Anlage grundsätzlich an die Größe Ihres Gebäudes angepasst seinalso weder zu viel noch zu wenig Leistungsumfang besitzen. Zum anderen sollte sie situativ angepasst werden können. Fahren Sie zum Beispiel in den Urlaub, können Sie Energie sparen, indem Sie die Zu- und Abluftmenge verringern.

3. Wie kann ich die Raumluftqualität und Hygiene verbessern?

Damit die Lüftungsanlage frische Luft in den Wohnraum befördern kann, muss bei der Planung auf die Positionierung der Ansaugstelle für die Außenluft geachtet werden. Die Öffnung im Haus, durch welche die frische Luft in das Kanalnetz strömt, sollte möglichst so gelegen sein, dass keine Schadstoffe hineingelangen. Deshalb sollte sie nach Möglichkeit nicht in Richtung einer Straße zeigen. Um die Luft und das Kanalsystem langfristig sauber zu halten, sollten in jedem Fall hochwertige Filter verbaut werden, welche regelmäßig gewartet und ausgetauscht werden.

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Luftbude Tipp:
In der Regel sollten die Filter einer zentralen Lüftungsanlage mindestens einmal im Jahr gewechselt werden. Eine Filterwechselanzeige kann dabei helfen, Sie daran zu erinnern.

4. Welche Möglichkeiten zum Schallschutz gibt es?

Bei einer zentralen Lüftungsanlage kann es unterschiedlichste Geräuschquellen geben, welche aber mit guter Planung effektiv eingedämmt werden können.

Luftbude Tipp:
Besonders wichtig im Bereich des Schallschutzes ist eine gut gewählte Position des zentralen Lüftungsgerätes, da von diesem durch die Lüftungsaktivität Geräusche ausgehen. Deshalb sollte sich das Gerät so weit wie möglich von den Wohnräumen entfernt befinden. Dafür empfiehlt sich der Keller oder Dachboden. Zusätzlich sollte der Lüfter gerade und fest auf dem Boden stehen, optional mit schalldämmenden Unterlagen. So kann ein Großteil des Schalls vermieden werden.
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Fazit: So planen Sie eine zentrale Lüftungsanlage

Eine gut eingestellte Lüftungsanlage arbeitet dann optimal, wenn Sie im Alltag so gut wie gar nicht auffällt. Damit dies gelingen kann, ist vorab eine sorgfältige Planung notwendig. Gemeinsam mit Experten können Sie eine zentrale Lüftung, die Ihren individuellen Ansprüchen entspricht, zusammenstellen. Je besser geplant eine Anlage ist, desto reibungsloser läuft sie. So finden Sie eine langfristige Lösung dafür, Ihr Gebäude mit frischer Luft zu versorgen und Feuchteschäden zu vermeiden. Bei Luftbude können Sie sich von unseren Lüftungsexperten beraten lassen und eine kostenfreie Planung beauftragen.

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Daniel Hellwig - Bausachverständiger zentrale Lüftung
Über den Autor...
Als Bausachverständiger beschäftige ich mich seit 21 Jahren mit dem Thema Lüftung und stehe hierzu im engen Austausch mit Handwerkern, Fachplanern und Architekten. Neben der Entwicklung unabhängiger Gutachten unterstütze ich Luftbude mit meinen Erfahrungen.
Daniel Hellwig, Bausachverständiger zentrale Lüftung


Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister. 

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